München – eine Stadt, drei Tage, unendlich viel zu entdecken

Das Foto zeigt die Münchner Frauenkirche, fotografiert vom Turm des "Alten Peter".
Bisher habe ich München nur im Vorbeifahren auf dem Weg in die Berge gesehen. Deshalb ist es jetzt an der Zeit die schönsten Ecken Münchens zu entdecken. Welche architektonischen Highlights und kulinarischen Empfehlungen euch in München erwarten, lest ihr hier.

Das Foto zeigt die Münchner Frauenkirche, fotografiert vom Turm des "Alten Peter".

Was ist das Schönste am Arbeitsleben? Richtig – der Urlaub! Und so mache ich mich nach nur einer Arbeitswoche erneut Richtung Süddeutschland auf. Diesmal heißt mein Ziel München, Landeshauptstadt des Freistaats Bayern. Ich freue mich riesig, denn ich bin zum ersten Mal hier. Und nebenbei kann ich noch einige schöne Fußballspiele sehen.

Internationales Flair in Bayerns Landeshaupstadt

Während in einem beschaulichen Örtchen in Norddeutschland über 70.000 Menschen bei eher mäßigem Sommerwetter im Schlamm baden und frieren, begrüßt mich München mit 35 Grad und strahlendem Sonnenschein. Die ersten beiden Tage verbringe ich in der Allianz Arena, die auch abseits vom Regelspielbetrieb mit der FC Bayern Erlebniswelt einiges zu bieten hat. Neben den horrenden Preisen im Fußballtempel und natürlich meinen Fußball-Idolen wird mir aber vor allem die junge Britin in Erinnerung bleiben, die Fernando Torres nahezu vergöttert hat. Bei jeder Aktion des Stürmers erklingt ein quiekendes „Oh my god!“ neben mir. Nervig, aber irgendwie auch ganz süß. Und zum Schießen komisch.

Sight-Seeingtour durch Münchens Innenstadt

Am dritten und letzten Tag meines Kurzurlaubs mache ich mich nach einem leckeren Frühstück auf zur Bushaltestelle, die direkt gegenüber vom Hotel liegt. Übernachtet habe ich übrigens im Sportscheck Hotel.

Ich bin niemand, der in einer Großstadt wie München leben wollen würde, aber es ist schon wahnsinnig praktisch, wenn man sich keine Gedanken machen muss, wann der nächste Bus oder die nächste Bahn in Richtung Innenstadt fährt und ob man abends 23 Uhr mit dem öffentlichen Nahverkehr noch nach Hause kommt. Der Bus bringt mich zur U-Bahn-Station Studentenstadt und von da an geht es mit der U6 Richtung City. Am Odeonsplatz steige ich aus und, zurück im Tageslicht, sehe ich direkt das Reiterdenkmal von König Ludwig I. vor mir. Ich laufe Richtung Süden vorbei an der Residenz bis zur Feldherrnhalle am Ende des Odeonplatzes. Der direkte Blick bleibt mir aufgrund einer großen Palme, die direkt mittig vor der Feldherrnhalle steht, verwehrt. Zugegeben, warm genug ist es ja hier heute, um ein gewisses tropisches Feeling zu verbreiten, aber so wirklich passt es nicht in die Szenerie.

Das Foto zeigt die Feldherrnhalle am Ende des Odeonsplatzes.
Die Feldherrnhalle am Ende des Odeonsplatzes ist dem bayerischen Heer gewidmet und wurde im Auftrag des Königs Ludwig I. erbaut.
Das Bild zeigt das Bayerische Armeedenkmal in der Feldherrnhalle
Im Zentrum der Feldherrnhalle befindet sich das Bayerische Armeedenkmal.

Die Theatinerkirche wird leider gerade saniert, daher kann ich sie von innen nicht besichtigen. Schade eigentlich, aber München hat sicher noch mehr Highlights zu bieten. Und so schlendere ich weiter Richtung Marienplatz, mache aber vorher noch einen kurzen Abstecher zur Staatsoper. Auch hier stehen wieder mehrere Palmen und eine große Leinwand. Dank einer Infobox ist mir jetzt klar, was die Palmen sollen – das ist Kunst! Kunst von Susi Gelb. Habt ihr noch nie gehört? Nicht schlimm, ich auch nicht. Um ehrlich zu sein, interessiert es mich in diesem Moment auch nicht sonderlich. Ich finde es nur etwas schade, dass ausgerechnet heute überall Grünzeug steht, das hier nichts zu suchen hat.

Auf dem Weg zum Marienplatz komme ich am Café Dallmayr vorbei. Obwohl ich kein Kaffeegenießer bin, mag ich den Duft sehr und wage einen Blick hinein. Ich erwarte ein kleines Café mit eigener Rösterei. Aber es steckt noch viel mehr in dem historischen Laden. Neben Kaffee, Pralinen und Schokolade findet ihr hier auch Edles und Außergewöhnliches in den Sparten Fisch, Fleisch und Käse sowie Wein. Eine eigene Bäckerei gibt es auch. Hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas passendes dabei. Glücklicherweise bin im vom Frühstück noch satt also geht es weiter zum Marienplatz. Und hier sehe ich mein absolutes Lieblingsgebäude von München – das neue Rathaus, erbaut im neugotischen Stil.

Das Foto zeigt das Neue Rathaus am Münchner Marienplatz an einem schönen Sommertag.
Das neue Rathaus ist das Herzstück des Marienplatzes.

Nicht nur auf Berggipfeln gibt es tolle Aussichten

Weiter geht’s zum Alten Peter, der sich direkt gegenüber vom Neuen Rathaus befindet. Von einem Bekannten habe ich den Tipp bekommen, den Turm der St. Peter-Kirche zu besteigen und von dort aus einen tollen Blick über München zu genießen.

Für gerade einmal 3 Euro darf ich die rund 400 Stufen nach oben steigen und werde wirklich mit einem schönen Ausblick belohnt. Ganz in der Ferne sind sogar die Silhouetten der Alpen zu erkennen. Direkt vor mir sehe ich aber zuerst die Wahrzeichen Münchens – Frauenkirche, Neues Rathaus sowie Altes Rathaus, das mittlerweile ein Spielzeugmuseum ist. Ich kann von hier oben auch bereits den Viktualienmarkt entdecken.

Das Bild ueogt das Neue Rathaus am Marienplatz.
Vom Turm des „Alten Peter“ habe ich einen tollen Blick über München. Das Neue Rathaus lässt sich von hier oben in voller Größe bestaunen.
Das Bild zeigt eine Nahaufnahme der beiden Türme der Münchner Frauenkirche.
Die Türme der Frauenkirche gelten als eines der Wahrzeichen Münchens.

Zu Gast auf Münchens Schlemmermeile

Wenig später schlendere ich durch Münchens Gassen zum Viktualienmarkt. Würde ich in München leben, wäre ich sicher Dauergast. Das Angebot an Obst und Gemüse und auch außergewöhnlichen Lebensmitteln scheint riesig.

Das Bild zeigt einen typischen Stand auf dem Viktualienmarkt in München mit frischen Heidelbeeren und Pfifferlingen.
Auf dem Viktualienmarkt wird neben exotischen Produkten aus aller Welt der Fokus auch auf regionale und saisonale Waren gelegt.

Mit einem frisch gepressten Saft in der Hand laufe ich weiter und gelange zum Isartor. Ich muss zweimal hinschauen, um die Uhrzeit lesen zu können. Angelehnt an Willy Brandts Aussage „In Bayern gehen die Uhren anders“ ist das Ziffernblatt auf der einen Seite des Tores spiegelbildlich angebracht.

Auf dem Rückweg in Richtung Marienplatz finde ich das Münchner Hofbräuhaus und ganz klischeehaft sitzen hier lauter Asiaten mit einem Maß Bier in der Hand. Ich selbst halte mich nur kurz hier auf, definitiv zu ungemütlich für meine Mittagspause. Also gehe ich weiter und beschließe rund um den Marienplatz nach einem schönen Platz für eine kurze Pause Ausschau zu halten. Ich laufe die Kaufingerstraße entlang und sehe schon die Türme der Frauenkirche. Nachher werde ich hier noch einmal einen kurzen Abstecher machen, aber jetzt habe ich erst einmal Hunger.

Ein Stück entfernt von der Kirche St. Michael gibt es eine kleine Gaststätte. „Zum Augustiner“. Das sieht recht einladend aus. Tatsächlich hat das Restaurant einen Hinterhof, der zum Verweilen einlädt. Bei einem kühlen Radler und guter bayerischer Küche lasse ich es mir gut gehen. Hier könnt ihr wirklich lecker essen, probiert es einfach aus, wenn ihr das nächste Mal in München seid.

Das Bild zeigt den Innenhof des Münchner Restaurants "Zum Augustiner".
Im Innenhof des Gasthofes „Zum Augustiner“ lässt sich ein heißer Sommertag entspannt genießen.

Selfmade-Stadtführung

Bevor das Suppenkoma mich übermannt, mache ich mich wieder auf den Weg Richtung Rathaus. Hier ist der Start für die Stadtführung, an der ich teilnehmen will. Der Stadtführer und ein weiterer Teilnehmer stehen auch schon bereit, nur gesellt sich keiner mehr zu uns. Bei mehr als 30 Grad Celsius wollen andere wohl lieber ins Freibad, statt durch Münchens Altstadtstraßen zu laufen. Ich kann es ja sogar verstehen. Schade ist es trotzdem. Aber umso mehr Zeit bleibt mir jetzt für die Erkundung der Frauenkirche und St. Michael.

Beide Kirchen haben zweifelsfrei ihren Charme. An der Frauenkirche begeistern mich die vielen Buntglasfenster, durch die das Kirchenschiff in ein schönes Licht getaucht wird. Dennoch bleibt St. Michael mein Favorit. Als katholische Kirche ist sie natürlich deutlich prunkvoller. Am besten gefallen mir Orgel und Altar.

Das Bild zeigt die Außenansicht der Kirche St. Michael in München.
Von außen wirkt St. Michael noch relativ unscheinbar…
Das Bild zeigt eine Kanzel, die mit vielen Goldverzierungen geschmückt ist, in der katholischen Kirche St. Michael in München.
…im Inneren der Kirche wird aber der typische Gestaltungsstil der katholischen Kirchen deutlich.

Ausspannen im Englischen Garten

Zum Abschluss meiner Städtereise nach München fahre ich vom Sendlinger Tor mit der U-Bahn zum Englischen Garten und lasse den Tag im Biergarten „Seehaus“ ausklingen. Der Park ist wirklich riesig.

Das Bild zeigt den See im Englsichen Garten.
In Münchens größter Parkanlage kann man neben Tretboot fahren natürlich viele weitere, mehr oder weniger sportliche, tolle Aktivitäten unternehmen.

Von der U-Bahn-Station aus schaffe ich es nicht einmal zum Chinesischen Turm, was allerdings auch den heißen Temperaturen zuzuschreiben ist. Während eine Gruppe Männer in der prallen Sonne Fußball spielen, lasse ich den Tag lieber mit einem kühlen Getränk unter einem schattigen Baum ausklingen.

Das Bild zeigt einen See im Englischen Garten in der Abenddämmerung.
Abendstimmung in der grünen Lunge Münchens.

Ich habe noch lange nicht alles von München gesehen. Allein für den Olympiapark könnte ich noch einen weiteren Tag einschieben. Trotz der beinahe unerträglichen Wärme bleibt mir meine Städtereise nach München aber sicher gut in Erinnerung. Wenn es wieder in die Berge geht, komme ich hier ja zwangsläufig vorbei. Vielleicht ergibt sich dann noch einmal die Gelegenheit für eine Zwischenübernachtung.